23 Bitcoin Usecases im Visier der EU

Am MetaForum 2025 in Lugano dominierte die Überzeugung, dass trotz berechtigter Klimaproteste die Gier nach Reichtum und die Angst, Chancen zu verpassen, stärker sind als die Sorge um den Klimawandel – Bitcoin gilt vielen als "Krypto-Alchemie", die zwar CO₂ Probleme verursacht aber Wohlstand verspricht.
Experten wie die EZB-Autoren Ulrich Bindseil und Jürgen Schaaf widersprechen jedoch: Bitcoin dient fast nur der Spekulation, schafft kaum gesellschaftlichen Nutzen und destabilisiert sogar Volkswirtschaften, wie das gescheiterte Experiment in El Salvador zeigt.

Details für Nerds:

Die Teilnehmer*innen des MetaForum 2025 in Lugano wissen: Selbst wenn die Proteste der widerlichen Klimakleber berechtigt sind, Gier und FOMO sind mächtiger als Treibhausgas-Panik. Niemand will die Chance verpassen reich zu werden. Die Erderwärmung ist vielleicht gefährlich, das Thema wird aber langsam lästig und dagegen hilft Krypto-Alchemie die aus der Luft CO2 und Bitcoin zaubert.

Amelia Tomasicchio, Chefredaktorin von «Cryptonomist», gehörte 2021 laut dem amerikanischen Wirtschaftsmagazin «Forbes» zu den 30 weltweit herausragenden Talenten im Bereich Technologie und Medien. Tomasicchio ist der Meinung «Bitcoin ... ist das perfekte Wertaufbewahrungsmittel, ein guter Schutz gegen Inflation und vor allem wenig kontrollierbar.»

Das steht auch im Paper "The distributional consequences of Bitcoin". Die Veröffentlichung auf der open research platform SSRN im November 2024 löste Unbehagen bei Teilnehmer*innen des Forums aus, weil sie aus ähnlichen Beobachtungen andere Schlüsse zieht: Statt als Zahlungsmittel wird Bitcoin fast ausschliesslich als Investment-Asset gesehen, das hohe Kapitalgewinne verspricht. So fliesst Kapital in unproduktive Assets statt in Innovation oder Infrastruktur. Gesellschaftlicher Nutzen: Null.

Die Autoren des Papers Ulrich Bindseil und Jürgen Schaaf sind Mitarbeiter der Europäischen Zentralbank. Sie sehen folgende legalen Use-Cases für BTC:

1. Spekulation / Investment
Hauptanwendungsfall: Bitcoin wird als "digitales Gold" vermarktet.
Problem: Es ist ein Nullsummenspiel, das Wohlstand von der Mehrheit zu einer kleinen Gruppe früher Investoren umverteilt.

2. Zahlungsmittel
Ursprüngliche Idee: Peer-to-Peer-Zahlungen ohne Banken.
Realität: Kaum praktikabel wegen hoher Gebühren, langsamer Transaktionen und extremer Volatilität.

3. Wertspeicher
Narrativ: Schutz vor Inflation und staatlicher Kontrolle.
Faktisch: Extreme Preisschwankungen machen es ungeeignet als stabiler Wertspeicher.

4. Legal Tender (z. B. El Salvador)
Experiment gescheitert: Trotz gesetzlichem Status wird Bitcoin kaum genutzt.
Risiko: Volkswirtschaften können destabilisiert werden.

Wenngleich sie zu unterschiedlichen Schussfolgerungen kommen, die Autoren und die Teilnehmer*innen des Forums staunen über die bisherige Marktentwicklung von Bitcoin. Michele Ficara Manganelli, Direktor des Swiss Blockchain Consortium, ist sicher, irgendwann werde ein Bitcoin eine Million Dollar wert sein. Kennt der Gelehrte etwa das Geheimnis der Krypto-Alchemie?

Gemäss der 'Liste von Kryptowährungen' in Wikipedia gibt es aktuell rund 10.000   Digitalwährungen. Bitcoin, die erste, bekannteste, mit der höchsten Marktkapitalisierung, ist die klimaschädlichste.
Gemäss der 'Liste von Kryptowährungen' in Wikipedia gibt es aktuell rund 10.000 Digitalwährungen. Bitcoin, die erste, bekannteste, mit der höchsten Marktkapitalisierung, ist die klimaschädlichste.

Die vorsintflutliche Kryptowährung

Schon 2005 – vier Jahre vor der ersten Bitcoin-Transaktion – trat das Kyoto-Protokoll in Kraft, das erste völkerrechtlich verbindliche Abkommen zur Reduktion von Treibhausgasen. Doch Bitcoin, mit seinem energieintensiven Proof-of-Work, verbraucht heute annualisiert rund 200 TWh Strom – etwa 0,67 % des globalen Energiebedarfs. Die verursachten CO₂-Emissionen verschärfen die Klimakrise. Seit der ersten Stunde kämpft der "Dämon" Satoshi Nakamoto – der mysteriöse Bitcoin-Erfinder – gegen den Geist von Kyoto.

Dabei gibt es längst klimafreundliche Alternativen: Solana, aktuell die sechstgrößte Kryptowährung, verarbeitet über 2.000 Transaktionen pro Sekunde (Bitcoin: sieben) und ist dank Partnerschaft mit Watershed Climate klimaneutral. Während eine Solana-Transaktion nur 3.290 Joule benötigt, verschlingt eine Bitcoin-Transaktion 1.449 Kilowattstunden – das sind 5,2 Milliarden Joule. Bei hoher Netzauslastung können Bitcoin-Überweisungen Tage dauern, Solana-Transaktionen sind im Nu erledigt 

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